Eins vorweg: Ich habe es Dir von Herzen gegönnt, als Du nach vielen Jahren als Assistenztrainer – immer im Dienste des Herrn – Deine Chance gepackt hast und als Chefcoach mit Bayern München das Triple gewonnen hast. Alles gewonnen hast! Unmögliches möglich gemacht hast. Und alle haben Dich geliebt und bewundert.
Und das genau bis zu dem Tag, wo Du als Bundestrainer begonnen hast, zu verlieren. Plötzlich sind alle, die Dich im Erfolg bewundert haben, wie vom Erdboden verschwunden.
Im Gegenteil: Du wirst kritisiert, in Frage gestellt. Und selbst Kollegen aus der eigenen Zunft versuchen, Dich rauszumobben.
Du bist ganz alleine – nur noch Du und die Niederlage, respektive die Angst vor der nächsten Niederlage. Die Angst vor der Entlassung!
Und das ist ein Scheissgefühl! Das raubt uns die ganze Kraft, die Leichtigkeit und den Schlaf!
Wut, Verunsicherung und Ohnmacht kommen auf.
So kann ich auch Deine Flucht nach vorne verstehen:
«Ich habe keinen Bock mehr darauf, Spiele zu verlieren. Es kotzt mich an! Ich will gewinnen.»
Da kommt mir ganz spontan Bruno Labbadia in den Sinn, der sagte: «Trainer sein ist geil, wenn Du gewinnst!»
Fact ist: Gewinnen will jeder. Keiner will verlieren. Du wirst verlieren!
Fact ist auch: Hier entscheidet sich alles. Hier beginnt das Elend. Die Magie!
Und die grosse Frage bleibt: Kann ich als Trainer oder Trainerin die Kraft der Niederlage nutzen? In den Worten von Sir Alex Ferguson:
«In der Niederlage bin ich der bessere Trainer!»
Ich habe mich immer gefragt:
Warum sagt uns niemand, auch keine Ausbildung, was zu tun ist, wenn wir verlieren?
So habe auch ich die Flucht nach vorne ergriffen und ein weltweit revolutionäres Leadership Mentoring entwickelt, das einem ermöglicht, gerade in der Niederlage zur Höchstform aufzulaufen.
All the best,
Ruedi